Zweihundert Jahre nach 1821 können wir sagen, dass dies der Beginn einer insgesamt geglückten historischen Entwicklung für Griechenland war, die darauf zurückzuführen ist, dass wir uns mit dem Schicksal Europas verbunden und auf die Seite der Sieger der großen innereuropäischen Auseinandersetzungen gestellt haben. Es gab Rückschläge, alles in allem aber hatten wir viel Glück.

Die Frage ist, ob wir heute, nach der kleinasiatischen Katastrophe 1922 und der türkischen Invasion auf Zypern 1974, vor einem möglichen dritten großen Verlust, dieses Mal in der Ägäis, gegenüber der immer aggressiver auftretenden Türkei von Recep Tayyip Erdoğan stehen. Die Frage ist ebenfalls, ob wir alle Hoffnungen auf die EU setzen sollen, die bis jetzt keine ernst zu nehmende Unterstützung ihrer Mitgliedstaaten Griechenland und Zypern gegenüber der türkischen Aggression gewährt hat – trotz der gelegentlichen Lippenbekenntnisse der „Solidarität“, die die Türkei eher ermuntert weiter zu machen.

Kann man die heutige Machtkonstellation in der EU verändern, gibt es Alternativen zur EU und die Möglichkeit, andere Player in der Region auf unsere Seite zu ziehen? Sollte Griechenland einen Tabubruch in der Außenpolitik riskieren?